Wer sich in Zeiten von Niedrigzinsen nicht dauerhaft mit Minirenditen zufriedengeben will, sollte sich auch mit Fonds und Fondssparplänen beschäftigen. Fonds können Anlegern helfen, ihre Renditechancen deutlich zu verbessern. Sie bieten die Möglichkeit, sich mit wenig Aufwand und bereits kleinen Anlagebeträgen ein breit gestreutes Portfolio aufzubauen und so an den Entwicklungen der internationalen Börsen teilzuhaben.
Die nachfolgenden Fragestellungen sowie die dazugehörigen Ausführungen geben einen Überblick und sollen eine Hilfestellung bieten, sich beim Thema Fonds und Fondssparpläne zurechtzufinden.
Was sind Fonds und Fondssparpläne?
Welche Vorteile bieten Fonds und Fondssparpläne?
Welche Fondsarten gibt es und welche Strategien verfolgen sie?
Wie treffe ich die richtige Fondsauswahl?
Die folgenden Informationen sind entnommen aus
– Kühn, S. und M.. Handbuch Geldanlage. Aktien, Fonds, Anleihen, Festgeld, Gold und Co. 2., aktualisierte Auflage 2018. Stiftung Warentest, Berlin.
Ein Fonds bzw. Investmentfonds ist ein von einer Kapitalanlagegesellschaft verwaltetes Sondervermögen. Dieses wird in Wertgegenstände wie Aktien, Anleihen, Immobilien, Rohstoffen und/oder Derivaten angelegt. Durch ihre Einlage erhalten Anleger Anteile und werden Miteigentümer am Fondsvermögen. Erwirtschaftet ein Fonds infolge von Kursgewinnen, Zinsen oder Dividenden Erträge, werden diese an den Anteilseigner ausgeschüttet oder im Fall von thesaurierenden Fonds reinvestiert, wodurch der Wert der Fondsanteile steigt.
Die Idee des Fonds ist also recht einfach: Ein Fonds sammelt Geld und investiert es in andere Finanzprodukte, wie etwa festverzinsliche Wertpapiere oder Aktien und bildet deren durchschnittliche Entwicklung ab. Durch die gleichzeitige Investition in viele Einzelwerte kann das Risiko gestreut und damit stark reduziert werden – ein Totalverlust ist nahezu ausgeschlossen. Fonds laufen als Sondervermögen und sind bei Insolvenz geschützt, da das Geld der Anleger vom Vermögen der Kapitalverwaltungsgesellschaft zu trennen ist und bei einer unabhängigen Depotbank verwahrt wird. Zudem wird das Kapital entsprechend der Chancen und Risiken von einem professionellen Fondsmanagement verwaltet, dessen Ziel es ist, einen Gewinn zu erwirtschaften, an welchem die Anleger beteiligt werden können.
Man unterscheidet zwischen offenen und geschlossenen Fonds. Investmentfonds sind offene Fonds. Die Zahl der Anleger, die sich am Fonds beteiligen können, ist nicht begrenzt, zudem gibt es auch keine Grenzen für das Fondsvolumen. Hier können Anteile zu jeder Zeit erworben und wieder zurückgegeben werden. Geschlossene Fonds sind unternehmerische Beteiligungen und sammeln Geld für Großprojekte wie bspw. Schiffe oder Windkraftanlagen. Die Laufzeit ist hier meist begrenzt, des Weiteren wird meist eine vergleichsweise hohe Mindestanlagesumme vorausgesetzt. Eine Anteilsrückgabe ist während der Laufzeit nicht möglich. Aufgrund des extrem hohen Risikos sind geschlossene Fonds für Kleinanleger nicht geeignet.
Ein Fondssparplan bezeichnet die regelmäßige Investition in eine Fondsanlage. Der Anleger legt meist im Hinblick auf ein Sparziel einen monatlich zu investierenden Betrag fest, der von der Fondsgesellschaft vom Verrechnungskonto eingezogen wird.
Die Funktionsweise von Investmentfonds
investiert Gelderhält Anteile
Fondsvermögen
Kann bspw. angelegt werden in:
• Aktien
• Verzinsliche Wertpapiere
• Geldmarktpapiere
• Immobilien
• Liquidität
• Investmentanteile
Abbildung; Die Investmentidee – nach Götz, Ulrike. Sachkunde Finanzanlagen. VVW GmbH, Karlsruhe, 2018. S. 255.
2
Welche Vorteile bieten Fonds und Fondssparpläne?
Flexibilität
Die Geldanlage in Fonds ist sehr flexibel: Anleger können sich zwischen einer Einmalanlage und einem Fondssparplan mit regelmäßigen Sparraten entscheiden. Somit kann bereits mit kleinen Beträgen an den Entwicklungen der Börse partizipiert und langfristig ein Vermögen aufgebaut werden. Über Fondssparpläne kann beispielsweise ab 25 Euro im Monat Geld für den Ruhestand, Kinder oder Enkelkinder oder ein eigenes mittelfristiges Sparziel, angespart werden. Die Anlage ist hier so flexibel, dass Anleger ihren Fondssparplan jederzeit erhöhen, reduzieren, aussetzen oder ihn sich auszahlen lassen können. Auch zusätzliche Einmalzahlungen oder Entnahmepläne sind jederzeit möglich.
Ein sehr großer Vorteil bei regelmäßigen Einzahlungen in einen Fondssparplan ist das antizyklische Verhalten und damit die Nutzung des Cost-Average-Effekts. Fallen die Kurse, erwirbt der Anleger – bei gleicher Höhe der Raten – automatisch mehr Anteile, bei steigenden Kursen weniger. Er kommt damit auf einen niedrigeren Durchschnittspreis und das Problem des richtigen Einstiegszeitpunkt wird durch die lange Laufzeit minimiert.
Risikostreuung
Einer der zweifellos größten Vorteile ist der Diversifikationseffekt, den Fonds mit sich bringen. Ein Fonds investiert das Geld vieler Anleger gemäß den jeweiligen Fondsbedingungen in verschiedene Finanzprodukte wie Aktien, festverzinsliche Wertpapiere oder Immobilien. Zudem dürfen Fondsmanager nicht mehr als 10% des Fondsvermögens in Wertpapiere eines Unternehmens investieren. Ein Anleger setzt somit nicht alles auf eine Karte. Mit dem Fondskauf investieren Anleger nicht nur in einzelne Unternehmen, sondern beteiligen sich an einem ganzen Portfolio, teilweise auch branchen- oder länderübergreifend. Diese breite Streuung reduziert das Gesamtrisiko der Geldanlage und macht es möglich, dass Verluste eines Wertes durch Gewinne eines anderen Wertes ausgeglichen werden können. Sie lässt sich mit Direktanlagen in Wertpapiere oder andere Werte wie Immobilien kaum erreichen.
Nachhaltigkeit
Ein Investieren in nachhaltige Geldanlagen bedeutet schon lange kein Renditeverzicht mehr. Ein Vergleich des weltweiten Aktienindex MSCI World mit seinem nachhaltigen Pendant, dem MSCI World SRI (Socially Responsible Investing) zeigt: nachhaltige Aktien haben sich im Corona Crash besser gehalten als herkömmliche Werte. Nicht nur die kurze Sicht spricht für nachhaltige Anlagen: Auch über die vergangenen fünf Jahre liegen sie vorn. 15,4% hat die nachhaltige Variante des Weltaktienindex MSCI World gebracht, 10% weniger sein konventionelles Pendant.
Entsprechend bietet Nachhaltigkeit auch Markt- und Wachstumschancen: Unternehmen, die Konzepte und Lösungsansätze zu den aktuellen großen Fragen zum Klimawandel, steigendem Energiebedarf oder den umfassenderen Ansprüchen an den Gesundheitssektor entwickeln, verfügen als Unternehmen der Zukunft über entscheidende Wettbewerbsvorteile.
Hervorzuheben ist vor allem aber auch die so genannte doppelte Rendite. Durch das nachhaltige Investieren werden nachhaltige Wachstumsmärkte unterstützt, die wiederum nachhaltig an der Entwicklung unserer Gesellschaft und der Wahrung der Natur und Umwelt beteiligt sind. So können Anlegen über ihre Investitionen in Nachhaltigkeitsfonds auch etwas Gutes für Mensch und Umwelt tun.
Transparenz
Um eine Entscheidung für die Geldanlage in einen gewissen Fonds treffen zu können, müssen dessen Informationen über Kosten, Anlagestrategie, Risikoprofil und Kursentwicklung zugänglich und transparent sein. Fondsgesellschaften informieren deshalb in regelmäßigen Berichten über alle durchgeführten Transaktionen. Die größten Einzeltitel, die ein Fonds hält, sowie die Aufteilung nach Branchen und Regionen, finden sich zumeist in den Verkaufsprospekten der Fondsanbieter wieder, welche u.a. auf deren Internetseiten eingesehen werden können. Ebenso kann hier die Wertentwicklung des Fonds jederzeit nachverfolgt werden. Sehr wichtig ist es auch, die genauen Kosten und Gebühren zu kennen, welche offengelegt werden.
Professionelles Fondsmanagement
Viele Anleger können oder möchten nicht viel Zeit in Finanzanlagen stecken. Investmentfonds bieten hierzu eine professionelle Verwaltung. Das Fondsmanagement wird bei seinen Anlageentscheidungen von einem großen Stab an Analysten und Experten in den jeweiligen Anlageregionen unterstützt und hat somit direkten Zugriff auf Informationen an den Finanzmärkten. Anleger überlassen also die Entscheidung über konkrete Anlagen dem Fondsmanagement. Für Börseneinsteiger oder Anleger, die den Aktienmarkt nicht oder nur in geringem Umfang verfolgen möchten, ist die Eignung der Geldanlage in Fonds hervorzuheben.
Sicherheit
Fonds gelten als relativ sichere Form der Geldanlage. Das Fondsvermögen von Investmentfonds ist insolvenzgeschützt. Sie laufen als Sondervermögen und können nicht pleitegehen, da das Geld der Anleger vom Vermögen der Fondsgesellschaft zu trennen ist. Zudem gibt es umfassende gesetzliche Regelungen, die einen maximalen Anlegerschutz garantieren. Hier ist genau festgelegt, was ein Fonds darf und was nicht. Die Fondsgesellschaften sind dazu verpflichtet, im Interesse der Anleger zu handeln. Die Einhaltung dieser Regeln wird durch eine Aufsichtsbehörde, die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) streng überwacht.
3
Welche Fondsarten gibt es und welche Strategien verfolgen sie?
Es gibt einige Merkmale, nach denen Fonds unterschieden werden können. Die wichtigste Unterscheidung erfolgt jedoch nach der Frage, in welche Anlageform das Geld der Anleger investiert wird. Die gängigsten Fondstypen sind im Folgenden aufgelistet:
Aktienfonds
Ein Aktienfonds ist ein Investmentfonds, der sich ausschließlich oder überwiegend aus Aktien zusammensetzt. Man hat also, vereinfacht gesagt, die Möglichkeit, mehrere Aktien in einem Paket zu kaufen. Ein solcher Investmentfonds kann in seiner Art näher unterschieden werden: Es gibt internationale Aktienfonds, die global investieren oder Aktien aus speziellen geographischen Regionen, wie Europa, Asien oder Ländern wie Deutschland, USA oder China, zusammenfassen. Aktienfonds können auch in spezifischen Branchen, wie in Pharmawerte, in Energiekonzerne oder in Technologieunternehmen investieren.
Über den Anlagestil kann auch nach dem Risiko unterschieden werden. Beispielsweise gibt es Fonds, die nur in Aktien großer und solider Unternehmen investieren und solche, die sich bspw. auf Wachstumswerte konzentrieren. Des Weiteren wird auch zwischen aktiv und passiv gemanagten Aktienfonds unterschieden. Bei aktiven Investmentfonds trifft das Fondsmanagement die Investitionsentscheidungen. Bei einem passiven Aktienfonds werden keine Anlageentscheidungen getroffen, da hier lediglich versucht wird, einen Börsenindex möglichst genau abzubilden.
Aktienfonds stellen die größte Fondsgruppe dar. Sie bieten Privatanlegern hohe Renditechancen, unterliegen jedoch zugleich dem Risiko von Kursschwankungen. Betrachtet man die breite Anlagestreuung eines Aktienfonds, so ist die Anlage in Aktienfonds mit geringerem Risiko verbunden als eine Direktanlage in einzelne Aktien.
Rentenfonds
Ein Rentenfonds ist ein Investmentfonds, der sich ausschließlich oder überwiegend aus festverzinslichen Wertpapieren, wie bspw. Anleihen, zusammensetzt. Die Gewinne einer solchen Kapitalanlage resultieren aus anfallenden Zinszahlungen, Kurserträgen oder dem Handel mit den gehaltenen Wertpapieren.
Rentenfonds unterscheiden sich durch die jeweils verfolgte Investitionsstrategie. So ergibt sich bei einer Anlage in Währungen wie den Euro oder in deutschen Staatsanleihen ein eher geringeres Risiko verbunden mit einer etwas niedrigeren Rendite. Bei Rentenfonds, die bspw. in Unternehmensanleihen aus Entwicklungsländern investieren, wachsen die Renditechancen, zugleich jedoch auch das Risiko. Es ist aber auch möglich, eine ausgewogene Mischung aus diesen Anlageformen zu finden. Rentenfonds können grundsätzlich als Sicherheitsbaustein im Depot dienen.
Mischfonds
Mischfonds sind Investmentfonds, die in Aktien, Rentenpapiere, Rohstoffe, Geldmarkttitel, Edelmetalle oder Immobilien investieren können. Die breite Diversifikation machen sie für die sicherheitsorientierteren Anleger interessant.
Mischfonds kombinieren die Wachstumschancen risikoreicherer Anlagen wie bspw. Aktien mit vergleichsweise sicheren Renditen aus festverzinslichen Wertpapieren. Gemäß ihrer Anlagebedingungen sind in der Regel Höchstgrenzen für den Anteil an der jeweiligen Wertpapierart, wie bspw. der Aktienanteil, gesetzt. Wie der Mix aus den verschiedenen Wertpapierarten aussieht, entscheidet der Fondsmanager nach der aktuellen Marktsituation.
Nach dem Anlagestil können Mischfonds hinsichtlich ihrer Renditechancen und des eingegangenen Risikos unterschieden werden. Konservative Mischfonds haben gemäß ihrer Anlagebedingungen einen höheren Anteil an festverzinslichen Wertpapieren und weisen ein geringeres Risiko, aber auch eine niedrigere Gewinnmöglichkeit auf. Offensive Mischfonds können, je nach Marktsituation, auch einen größeren Teil in Aktien anlegen. Durch die erhöhten Gewinnchancen steigt jedoch auch das Verlustrisiko. Ausgewogene Mischfonds legen das Vermögen in gleichen Teilen an.
Offene Immobilien- fonds
Ein Immobilienfonds ist ein Investmentfonds, der eine Beteiligung an einem breit gestreuten Immobilienportfolio schon mit kleinen Anlagebeträgen bietet. Die Kapitalanlage besteht hauptsächlich aus Grundstücken und Gebäuden. Das Geld der Anleger wird überwiegend in Gewerbeimmobilien wie Shoppingcenter oder Bürogebäude investiert.
Offene Immobilienfonds müssen nach dem Prinzip der Risikostreuung über mehr als drei Immobilien verfügen. So hat ein offener Immobilienfonds meist eine große Anzahl von Anteilseignern und investiert in eine größere Zahl von Projekten aus unterschiedlichen Ländern und Regionen. Die Rendite eines Immobilienfonds kommt durch regelmäßige Mieteinnahmen und mögliche Wertsteigerungen der Immobilien zustande.
In der Finanzkrise 2008 waren zahlreiche Immobilienfonds in Schieflage geraten, da eine Vielzahl der Anleger gleichzeitig aus diesen Fonds aussteigen wollte. Da die Liquiditätsreserven der Fondsgesellschaften nicht ausreichten, konnten die Anleger in dieser Zeit ihre Anteile nicht zurückgeben; die Fonds wurden „eingefroren“. Um solche Liquiditätsrisiken zu vermeiden, wurden neue Regeln für die Rückgabe von Anteilen erlassen, welche dazu führen, dass Anleger nun eine Mindesthaltedauer einplanen müssen.
Branchenfonds
Ein Branchenfonds ist ein Investmentfonds, dessen Vermögen ausschließlich oder überwiegend in Aktien aus einer speziellen Branche, wie z.B. Biotechnologie, Gesundheit, Internet oder Technologie und Telekommunikation, angelegt wird. Sie investieren in relativ enge Märkte und haben daher eine geringere Risikostreuung wie bspw. Aktienfonds. Durch ihre Investition in Wachstums- und Zukunftsbranchen mit Entwicklungspotenzial winken meist höhere Ertragsaussichten, jedoch unter Inkaufnahme eines höheren Risikos.
Indexfonds bzw. ETFs
Indexfonds, auch Exchange Traded Funds (ETF) genannt, sind Investmentfonds, die versuchen, einen bestimmten Börsenindex, wie bspw. den DAX, möglichst genau abzubilden. Die Performance eines Indexfonds entspricht damit der Wertentwicklung des nachgebildeten Index. Während bei aktiv gemanagten Fonds ein Manager gemäß der Anlagevorschriften aktiv über die gehandelten Titel entscheidet, handelt es sich bei ETFs um börsengehandelte Fonds, die lediglich passiv einen Index abbilden. Indexfonds werden erst seit dem Jahr 2000 in Deutschland gehandelt.
Der Vorteil von Indexfonds liegt in den geringeren Kosten, jedoch wird ein ETF nie besser abschneiden, als der Index, den er abbildet.
Nachhaltigkeitsfonds berücksichtigen bei ihrer Anlageentscheidung neben ökonomischen Faktoren auch ethische, ökologische und soziale Belange. In diesem Zusammenhang wird auch von ESG Investments gesprochen. ESG ist eine englische Abkürzung für die Anfangsbuchstaben der Wörter Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung / ethische Bereiche), die die drei Säulen der Nachhaltigkeit bilden.
Die meisten Fondsanbieter arbeiten bei der Fondsauswahl mit dem Ausschlussprinzip: Unternehmen werden ausgeschlossen, wenn sie in umweltschädlichen oder unethischen Branchen tätig sind oder mit schmutzigen Geschäftspraktiken in Verbindung gebracht werden. Ein solcher Ausschluss betrifft beispielsweise die Rüstungsindustrie, Anbieter von Atom- oder Kohleenergie oder Unternehmen, die umweltschädliches Fracking betreiben. Allerdings sind nicht alle Fonds bezogen auf die Ausschlusskriterien gleich streng, weshalb auch in nachhaltigen Fonds Unternehmen vertreten sein können, die beispielsweise Geld mit fossilen Energieträgern erwirtschaften. Deshalb ist es besonders wichtig, genau hinzusehen. Denn: nicht überall wo „nachhaltig“ draufsteht, ist auch Nachhaltigkeit drin.
Nicht nur unter Renditegesichtspunkten, sondern auch zur Minimierung des Risikos sind Fondsvergleiche und spezielle Kennzahlen für die richtige Fondsauswahl unerlässlich. Sich Zeit zu nehmen lohnt sich, denn eine gut durchdachte Strategie kann erheblichen Einfluss auf die Wertentwicklung Ihrer Geldanlage haben.
Breit streuen
Jeder Anleger sollte sich im Klaren darüber sein, dass ein gut diversifiziertes Depot jeder Einzelanlage überlegen ist. Das bedeutet, dass die Verteilung des Vermögens auf viele Anlageklassen das Risiko reduziert.
Bereits 1952 wies der US-Ökonom und spätere Nobelpreisträger Harry M. Markowitz mit seinen Arbeiten zur modernen Portfolio-Theorie nach, dass man einer unsicheren Zukunft am besten mit einem diversifizierten Portfolio unterschiedlicher Geldanlagen begegnet. Das Chance-/Risiko-Verhältnis einer breit gestreuten Geldanlage ist jeder Einzelanlage – egal, wie gut diese ausgewählt ist – überlegen.
Angewendet auf das Fondsdepot heißt das: Bei der Auswahl an Fonds nicht alles auf eine Karte setzen. Neben Fondsinvestments über viele Länder oder Regionen kann zugleich durch das Hinzumischen von Branchen- oder Themenfonds von Wachstums- und Zukunftsbranchen oder Anlagethemen wie zum Beispiel Wasser profitiert und so die Chancen auf höhere Renditen erreicht werden. Sinken zum Beispiel die Werte in einem Bereich, kann dies von steigenden Kursen anderer Werte ausgeglichen werden.
Fonds-Performance
Die Performance eines Fonds in der Vergangenheit ist zwar kein Erfolgsgarant für die Zukunft, jedoch ein gängiges und wichtiges Auswahlkriterium bei der Fondssuche. Für den Vergleich kann eine passende Vergleichsgruppe bzw. ein Vergleichsindex herangezogen werden. Konnte ein Fonds in der Vergangenheit regelmäßig den Vergleichsindex schlagen, stehen die Chancen wahrscheinlich auch für die Zukunft gut. In diesem Zusammenhang ist es zudem wichtig, ob ein Fondsmanager, der für die Performance in der Vergangenheit verantwortlich war, noch immer der Manager dieses Fonds ist.
Als Hilfestellung für eine engere Fondsauswahl können weiterhin Ratings, wie bspw. das Morningstar-Sterne-Rating, dienen.
Fonds-Ratings
Der Fondsmarkt in Deutschland ist extrem wettbewerbsintensiv und das spiegelt sich in der Menge an zugelassenen Fonds wider. Um sich hier einen Überblick verschaffen zu können, empfiehlt es sich, neben dem Blick auf die Performance, auch die verschiedenen Ratings und Siegel genauer anzusehen. So kann mit deren Hilfe bei der Geldanlage in Fonds und der Frage nach der Fondsauswahl, schon ein großer Teil ausgeschlossen werden.
Das oben erwähnte Morningstar-Sterne-Rating ist ein quantitatives Fonds-Rating. Es verfolgt das Ziel, die Performance vergleichbarer Fonds unter Berücksichtigung von Kosten und Risiken zu bewerten. Bei einem Blick auf die vergebenen Sterne sieht man, wie ein Fonds in der Vergangenheit relativ zu vergleichbaren Fonds abgeschnitten hat. Wie sich ein Fonds demnach in der Zukunft schlagen wird, bleibt also unbeantwortet. Dieses Rating kann bspw. für den ersten Teil der persönlichen Recherche zu Rate gezogen werden, für die genauere Fondsauswahl kann ein qualitatives Rating dienen.
Qualitative Ratings wie das Morningstar Analyst Rating beschäftigen sich mit Fragen nach der Erfahrung des Fondsmanagers, der Infrastruktur seines Hauses, der Solidität seines Investmentprozessen oder den Fondskosten. Sie zeigen damit auf, welchen Fonds sie zukünftig eine überdurchschnittliche Rendite zutrauen.
Nachhaltigkeitssiegel und Nachhaltigkeitskennzahlen
Da Nachhaltigkeit viele Facetten hat, sollten sich Anleger genau ansehen, ob die Fonds tatsächlich auch ihren Vorstellungen von Nachhaltigkeit entsprechen.
Um den richtigen Nachhaltigkeitsfonds zu finden, sollte man klare Prioritäten setzen, welche grundlegenden Aspekte für einen selbst besonders wichtig sind.
Bei der Fondsauswahl versucht die Finanzbranche schon länger, Privatanleger mit Hilfe von Siegeln und Ratings zu unterstützen. Einen Mindeststandard, der definiert, was ein nachhaltiges Finanzprodukt aber überhaupt ist, gibt es leider nicht. Da dieser Zustand für Anleger unter Umständen eine genaue Auswahl an Fonds erschweren kann, stellt Greenvest Nachhaltigkeitskriterien mit genauen Kennzahlen bereit, die hierbei eine Hilfestellung geben sollen.
Greenvest setzt dabei auf die Nachhaltigkeitskennzahl EDA (Ethisch Dynamischer Anteil). Diese analysiert, in welche Länder oder Unternehmen der Fonds investiert und berechnet anhand von Positiv- und Negativkriterien eine Wertigkeitskennzahl zwischen 0 und 100. Je höher diese Kennzahl ausfällt, desto stärker werden die folgenden Kriterien erfüllt bzw. berücksichtigt:
Negativkriterien: Rüstung, Gentechnik, Menschenrechte, Atomenergie, Kohleenergie, Fracking oder umstrittene Tierversuche.
Positivkriterien: Erneuerbare Energie, Umweltorientierung und Unternehmen, die die Prinzipien des UN Global Compact befolgen.
Für nachhaltige Fonds gibt es des Weiteren spezielle Nachhaltigkeitssiegel, die die Fonds nach ihrer Nachhaltigkeit bewerten. Hier sind bspw. das FNG-Siegel, Nordic Swan oder das EU Ecolabel for Financial Products zu nennen.
Bei jedem über Greenvest vermittelten nachhaltigen Investmentfonds erfahren Anleger ganz konkret, ob der Fonds beispielsweise Negativkriterien ausschließt oder in welchem Umfang er in diese investiert. Weiter listet Greenvest zu jedem nachhaltigen Fonds, welche Nachhaltigkeitssiegel bzw. -bewertungen der jeweilige Fonds hat, falls verfügbar, um Anlegern eine möglichst fundierte Entscheidungsgrundlage bieten zu können.
Übersicht und Vergleich nachhaltiger Investmentfonds
Behalten Sie den Überblick: Wir bieten eine aktive Hilfestellung und trennen die Spreu vom Weizen.
Denn: Nicht überall wo „nachhaltig“ draufsteht, ist auch Nachhaltigkeit drin.
Name
ISIN
Nachhaltigkeitsfondsart
Wertentwicklung 3 Jahre
Wertentwicklung 5 Jahre
Nachhaltigkeitsklassifizierung
ⓘ
Nach der EU-Offenlegungsverordnung wurden drei Kategorien eingeführt, in welche die Produkte, basierend auf dem Grad der Nachhaltigkeit, den sie anstreben, eingeordnet werden müssen. Es wird unterschieden zwischen "Neutral" (traditionell; nicht nachhaltig); "ESG Standard" ("hellgrüne" Fonds, die ökologische und/oder soziale Kriterien erfüllen) sowie "Impact" ("dunkelgrüne" Fonds, die ein angestrebtes Nachhaltigkeitsziel (z.B. Reduktion von CO2-Emissionen) besitzen).
Nachhaltigkeitskennzahl EDA
ⓘ
Die Nachhaltigkeitskennzahl EDA (Ethisch Dynamischer Anteil, entwickelt und patentiert von Mountain-View Data) gibt an, wie nachhaltig der Fonds ist: je höher der EDA, desto besser schneidet er ab. In die Berechnung der EDA-Fondskennzahl fließen Positiv- und Negativkriterien ein. Negativkriterien sind beispielsweise Rüstung, Gentechnik, Menschenrechte, Atomenergie, Kohleenergie, Fracking und Tierversuche. Positivkriterien sind beispielsweise erneuerbare Energie, Umweltorientierung und Unternehmen, die die Prinzipien des UN Global Compact befolgen.